Am Freitag, den 13. März, wird verkündet, dass ab Montag, den 16. März, im Saarland alle Schulen geschlossen sind. Ferien sind es aber nicht. Was nun? – Von Schulseite aus wird es jetzt jede Woche eine oder zwei Mails mit Arbeitsaufträgen geben.
Die Arbeitsaufträge der LehrerInnen sind meist Einbahnstraßen: Bitte denkt dran, dass ich gut 200 SchülerInnen habe. Schreibt mir nicht. – Ich denke, da geht mehr. Wir Eltern können unterstützen.
1. Woche
Slack zur Organisation der Arbeitsaufträge

Am 16. März habe ich ein Slack für die Klasse angelegt. Dort gibt es Channels für alle Fächer.
Die Arbeitsaufträge werden fachweise hinterlegt. Es können Fragen gestellt und Fotos von fehlenden Buchseiten hochgeladen werden.
Über die neue Whatsapp-Gruppe der Eltern sind alle SchülerInnen und Eltern eingeladen, dem Slack beizutreten. Es melden sich 27 Personen am Slack an.
2. Woche
Videokonferenz zum Wiedersehen
Am 25. März lädt mein Sohn die ganze Klasse zu einer gemeinsamen Videokonferenz ein. Es kommen fünf Jungs zur Konferenz. Diese erste Videokonferenz hat kein inhaltliches Thema. Es soll nur ein Angebot sein, damit die Kinder sich sehen können.
Spontan hat die Klassenlehrerin Zeit, beim Treffen vorbeizuschauen. Es gefällt ihr sehr, wenigstens einen Teil ihrer Klasse zu sehen. Aber warum nicht mehr Kinder dabei sind, weiß niemand. Eingeladen waren alle über die Whatsapp-Gruppe der Eltern.
3. Woche
Videokonferenz zu Physik
Am 30. März findet die erste von mir organisierte Videokonferenz zu den verschickten Arbeitsaufträgen statt. Es wird Physik gemacht.
Zu den Aufgaben habe ich Scratch-Programme erstellt: Sportfest, Roberts und Gernots Auto. Mit Erklärung hätte jeder Schüler auch ohne Vorkenntnisse die Programmierung verstehen können – insbesondere wenn alle über Bildschirmteilen das Gleiche sehen. Aber das hätte die Teilnehmer heute wahrscheinlich verwirrt. Die Situation in der Videokonferenz war zu neu.
Die reine Kontrolle der Ergebnisse war nicht so spannend. Da geht in einer Videokonferenz mehr. Es waren vier Jungs dabei.
Videokonferenz zu Englisch
Englisch lernen nur von Arbeitsblättern wird nicht klappen. Meine Tochter, die fließend Englisch spricht, bietet an, einen Teil der Englischaufgaben in einer 30-minütigen Videokonferenz zu besprechen. Die Videokonferenz findet am 31. März statt. Es wird über den von den Lehrerin verschickten Text zu „Home Schooling“ geredet. Es waren zwei Jungs dabei.
Videokonferenz zu Biologie und Deutsch
Am 2. April biete ich eine Online-Stunde zu Deutsch und Biologie an. Es soll diesmal mehr werden als nur das Vergleichen der Ergebnisse. Was wir machen, ergibt sich immer aus den Arbeitsaufträgen der Fachlehrerinnen.
In Deutsch haben die Kinder eine neue Lektüre begonnen: „Ein Schatten wie ein Leopard“ von Myron Levoy. Sie sollen sich Gedanken machen über Cover und Titel des Buches. Wir stellen fest, dass der Jugendroman eigentlich in Englisch geschrieben worden ist und suchen im Internet den englischen Titel.
Neben dem Cover der deutschen Ausgabe schauen wir uns Cover einiger englischer Ausgaben an. Die Kinder finden Cover und Titel komisch und haben dazu keine Assoziationen, die wirklich hilfreich sind. Das ist auch eine Erkenntnis.
Eigentlich hätten die Kinder gemeinsam an der Präsentation arbeiten können und ihre Ideen zu Cover und Titel sammeln, aber es waren alle mit dem Handy in der Videokonferenz. So kann man leider nicht zusammenarbeiten. Vielleicht lässt sich das für kommende Konferenzen ändern.
Bei der Internetsuche zum Autor haben wir herausgefunden, dass Myron Levoy anscheinend Ende letzten Jahres verstorben ist: Quelle.
Das steht noch nicht in seinem Wikipedia-Eintrag. Wir ändern gemeinsam den Wikipedia-Eintrag und geben auch die Quelle an.




Über „innere Monologe“ haben wir nicht gesprochen. Das steht eher der Deutschlehrerin als mir als Mutter zu.
In Biologie ist Immunabwehr Thema. Dazu gab es zwei Aufgaben, die sich gut als LearningApps umsetzen lassen.
Da die LearningApps für die Kinder neu sind, habe ich sie vorbereitet. Zwei Apps sollen heute gespielt werden.
Die dritte App hatte Fehler und musste korrigiert werden. Da nur mein Sohn mit dem Computer an der Videokonferenz teilgenommen hat, hat er alle Änderungen gemacht. Die anderen haben zugeschaut. Es wäre schöner gewesen, wenn alle hätten mitarbeiten können.
Anmerkung: Mittlerweile haben wir alle Fehler aus allen LearningApps entfernt.
4. Woche
Videokonferenz zu Englisch
Am Mittwoch, den 8. April, findet wieder eine Online-Stunde (30 Minuten) meiner Tochter zu Englisch statt. Es geht wie im Arbeitsauftrag der Fachlehrerin vorgegeben um Zeiten: Present Perfect, Simple Past, … Diesmal sind ca. 7 Jungs dabei.
Videokonferenz zu Biologie und Geschichte
Am Donnerstag, den 9. April, biete ich zu Biologie und Geschichte eine Videokonferenz an.
In Biologie werden die Fehler aus der letzten LearningApp entfernt (siehe oben).
In Geschichte hat der Lehrer einen Lückentext geschickt. Dafür gibt es eine LearningApp-Vorlage. Obwohl die Kinder noch nie eine Lückentext-LearningApp gespielt haben, können sie diese dank geteiltem Bildschirm ohne Probleme gemeinsam selbst erstellen. Es waren zwei Kinder mit Computer dabei.
Falls der Computer keine Kamera hat: Die Konferenz wie gewohnt über das Handy laufen lassen und ein zweites Mal an der Konferenz über den Computer teilnehmen: Ton und Videobild über das Handy, Arbeiten über den Computer. Das hat gut geklappt.
Das gemeinsame Arbeiten mit Bildschirmteilen und Fernbedienung anfordern war gar kein Problem.
Die LearningApp zu Geschichte ist noch nicht fertig geworden. Bei der Videokonferenz heute waren 3-4 Jungs dabei.
Osterferien
Jetzt sind Osterferien, in denen die Kinder nichts für die Schule machen sollen. Ich möchte ein Ferienprogramm per Videokonferenz anbieten. Meine Idee ist die Teilnahme am Python-Kurs von mooc.house.

Oder mit H5P Inhalte erstellen, die in den Moodle-Kursen der Klasse auf Online Schule Saarland allen Klassenkameraden zur Verfügung gestellt werden können.
Ich kann aber auch zaubern mit Informatik, Stop-Motion-Filme drehen, Spiele in Scratch programmieren, Schallgeschwindigkeit mit PhyPhox selber messen, Webseiten schreiben, 3D-Welten mit CoSpacesEDU erstellen, 3D-Objekte mit selbstgedrucktem MergeCube in der Hand halten, …